Kurzauszug des Vortrages „Klimaschonende Milcherzeugung lohnt sich!“
03.03.2021Referent: Ansgar Lasar, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Telefon 0441/801-208, Mail: ansgar.lasar@lwk-niedersachsen.de
Mit dem Pariser Klimaabkommen der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2015 hat der Klimaschutz kräftig an Fahrt aufgenommen. Viele Staaten, unter anderem auch Deutschland, haben sich in der Folge des Abkommens zu einer Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen verpflichtet. Laut Deutschem Klimaschutzgesetzt vom 12.12.2019 sollen bis 2050 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 80 % gesenkt werden.
Etwa 85 % der deutschen Treibhausgasemissionen werden durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas verursacht. Mit der Erzeugung, Umwandlung und Speicherung erneuerbarer Energien sind die notwendigen Technologien prinzipiell bekannt, um diese Treibhausgasemissionen weitgehend vermeiden zu können. Die Umsetzung ist eher eine Frage des Wollens als des Könnens. Auch Landwirte werden im Jahr 2050 den Schlepper dann nicht mehr mit fossilem Diesel, sondern mit einem Treibstoff aus erneuerbarer Energie tanken.
Aus der sogenannte Quellgruppe Landwirtschaft stammen etwa acht Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Sie beruhen auf biologischen Prozessen, die man nicht abstellen kann. Das betrifft sowohl die Methanemissionen aus der Verdauung von Wiederkäuern, als auch die Lachgasemissionen aus dem Boden. Das Minderungspotential ist deshalb viel kleiner als im Energiesektor. Eine einfache Verringerung der heimischen Produktion ist auch keine Lösung. Denn dadurch würden die hier eingesparten Emissionen nur in andere Länder verlagert.
Um die in der Landwirtschaft vorhandenen Minderungspotentiale aufzuzeigen und möglichst zu heben, hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein Rechentool namens TEKLa (Treibhausgas-Emissions-Kalkulator-Landwirtschaft) entwickelt. Mit TEKLa wird im Einzelbetrieb untersucht, wie hoch die Emissionen sind, wie sie gesenkt werden können und welche wirtschaftlichen Auswirkungen das hat. Dabei zeigt sich: Bei vielen Stellschrauben für eine Reduktion von Treibhausgasen geht der Klimaschutz mit den wirtschaftlichen Interessen der Landwirte einher. Wirtschaftlich erfolgreiche Milcherzeuger haben deshalb bereits regelmäßig eine gute Klimabilanz. Bei anderen Stellschrauben, die sich nicht unbedingt rechnen, wie zum Beispiel Investitionen in die emissionsarme Wirtschaftsdüngerlagerung oder in energiesparende Techniken, sollten die Förderermöglichkeiten ausgebaut und auch genutzt werden.
In den bisher beratenen Betrieben konnten durchschnittlich 50 t Treibhausgasminderungen je Betrieb und Jahr aufgespürt werden. Die Klimaschutzberatung stößt auf großes Interesse bei Landwirten, Beratungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Kommunen und Politik. Mit Klimabilanzen können Landwirte die Klimaschutzanforderungen proaktiv angehen und aufzeigen was geht. Auch unrealistische Forderungen können damit faktenbasiert widerlegt werden.
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