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Worauf bei der Trockensteherfütterung geachtet werden sollte

Die Ansprüche leistungsbereiter Milchkühe an das Fütterungsmanagement vor der Abkalbung sind hoch. Die rasch steigende Milchbildung erfordert eine ausreichende Bereitstellung von Kalzium im Blut Die problemlose Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen hängt stark von der Fütterung in den letzten 3 Wochen vor der Abkalbung ab. Akutes und subakutes Milchfieber verursachen hohe Kosten und erhöhen das Risiko für Folgeprobleme wie Nachgeburtsverhaltung, Mastitis, Ketose, Labmagenverlagerung usw..

Betriebliche Gegebenheiten und Fütterung

Das wichtigste an einem Fütterungskonzept für Trockensteher ist, dass es funktioniert und zu den betrieblichen Strukturen passt. Einflussfaktoren sind insbesondere die Herdengröße, der Kuhverkehr im Stall und die Art der Futtervorlage. Grundlage für den Erfolg ist immer die Einhaltung der Rationskennzahlen je Laktationsstadium und eine genaue Kenntnis über die Inhaltswerte der eingesetzten Futtermittel. Dabei sind nicht nur die Rohnährstoffe wichtig. Hinsichtlich der Milchfiebervorbeuge spielen insbesondere die Elemente Kalium, Natrium, Chlor und Schwefel eine entscheidende Rolle. Außerdem ist die Kationen-Anionen Bilanz (die DCAB) der Ration zu beachten. Dieser bestimmt die Auswahl und Menge des eingesetzten Mineralfutters für die Trockensteher.

Für die klassische Milchfiebervorbeuge ist eine Kalium- und Kalzium-arme Fütterung anzustreben. Solche Rationen haben in der Regel einen hohen Anteil an Maissilage und Grassilage von extensiv gedüngt und bewirtschafteten Flächen. 

Können die angestrebten Werte bei Kalium und Kalzium aufgrund der vorliegenden Grundfuttersituation nicht eingehalten werden, besteht ein erhöhtes Milchfieberrisiko. In der Fütterung muss hier auf mehrfache Weise reagiert werden.

Was sonst noch zu beachten ist:

Jede Rationsberechnung ist nur so gut, wie die Datenqualität der eingesetzten Futtermittel, insbesondere Grassilagen, streuen oft in ihren Inhaltswerten. Deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihr Grundfutter regelmäßig zu untersuchen.

Außerdem sollte die Futteraufnahme der Trockensteher laufend kontrolliert werden.  Eine verringerte Futteraufnahme ist ein Alarmsignal. Entscheidend für den Erfolg ist die intensive Tierbeobachtung, ein hoher Tierkomfort, genug Platz für die Kühe und eine einwandfreie Futterhygiene.

Nicht nur die Kalzium-Mobilisation muss vor der Abkalbung trainiert werden, sondern auch die Pansenmikroben und die Pansenzotten. Die Grundfutterkomponenten vor der Abkalbung sollten daher jenen in der Laktation gleichen. Ein angepasster Stärkegehalt führt dazu, dass die Aufnahmefähigkeit der Pansenzotten steigt. Dadurch können die flüchtigen Fettsäuren aus der zunehmenden Kraftfuttervorlage zum Laktationsstart besser verwertet werden.